Protokoll vom 39. Familienforum am 23.10.2017 im AWO-Bürgertreff im KiWest in Westerham

 

Eingeladen vom Arbeitskreis Erziehung, Kommunikation, Kultur, Internationale Solidarität der Agenda 21

 

 

Tagesordnung:

Harald Petersen begrüßte die Anwesenden und stellte sich kurz vor. Er ist seit dem 1. September 2017 als Pastoralreferent im Pfarrverband Feldkirchen-Höhenrain-Laus tätig. Er ist in Seeshaupt aufgewachsen und war als Jugendlicher Ministrant und Pfadfinder. Sein beruflicher Werdegang ist Altenpfleger, Sozialpädagoge und Theologe . Künftig wird er sich u.a. um das Familienforum kümmern und die Treffen leiten.

 

Vortrag und Austausch:

Jugendliche Freizeitgestaltung im ländlichen Bereich am Beispiel Bruckmühl und Feldkirchen-Westerham

Referentin ist Isabella Puhl von der Offenen Jugendarbeit – Diakonie Jugendhilfe Oberbayern.

Die Studie zur Freizeitgestaltung erstellte Frau Puhl im Rahmen ihres Masterstudiums Soziale Arbeit. Es handelt sich um eine qualitative Studie, bei der Interviews mit 18 Jugendlichen im Alter von 10 bis 17 Jahren geführt wurden. Von den 9 Mädchen und 9 Jungen besuchen 9 die Mittelschule, 5 die Realschule und 4 das Gymnasium.

Im Bereich Bildung brachte die Untersuchung folgende Ergebnisse: Schule ist ein wichtiger Freizeit- und Lebensort. Hausaufgaben nehmen einen Teil der Freizeit ein, für einige (7) sogar die meiste Zeit. Auch Lesen ist eine wichtige Freizeitgestaltung (11). Bildung wird als wichtig erachtet, um den angestrebten Traumberuf zu erreichen. Es besteht der Wunsch, in der Schule gut zu sein und alles zu schaffen. Schule wird aber auch als anstrengend empfunden, auch aufgrund der langen Dauer des Schultags.

Bei den Fragen zum sozialen Umfeld sagten die Jugendlichen, dass Freunde wichtig sind und unterwegs sein. Ebenso ist auch Familie wichtig und zu Hause sein. Familie schließt Geschwister ein, mit ihnen spielen und Spaß haben. Auch Urlaub mit der Familie und gemeinsame Unternehmungen sind wichtig.

Bei den Fragen zu Beziehung und Sexualität gaben 6 Jugendliche an, eine Beziehung zu haben. Jugendliche fühlen sich unter Druck gesetzt, einem optischen Ideal entsprechen zu müssen. Jugendliche fühlen sich auch unter Druck gesetzt, wenn sie keine Beziehung haben.

Zur Frage, was Jugendliche zu Hause machen, gaben 4 von 18 an, zu Hause zu helfen, 6 kochen und backen, 12 kümmern sich um ein Haustier. 15 von 18 sind gerne draußen, im Garten, mögen Bewegung und Verbundenheit mit der Natur.

Weiter wurde nach Vereinen und Einrichtungen gefragt. 13 der 18 Befragten sind Mitglied in einem Verein, 8 sind in mehreren Vereinen und 8 besuchen regelmäßig den Jugendtreff.

Wichtiges Thema sind die Medien: alle Befragten verfügen über einen Fernseher, der auch für Bildung und Wissen genutzt wird. 15 nutzen neue Medien, wobei Austausch, in Verbindung sein, wichtig ist. 10 nutzen klassische Medien, wie Bücher. 15 haben ein Smartphone. 18 besitzen einen PC, der sowohl für Spaß als auch für Bildung genutzt wird. 17 hören gerne Musik.

Aus den Interviews konnten 4 Typen von Freizeitgestaltung ermittelt werden:
I. Allrounder: hat wenig freie Zeit, keine Langeweile, macht viele verschiedene Sachen, spürt dann auch Leistungsdruck
II. fokussiert: hat eine stark ausgeprägte Interessenorientierung, gezielte Aktivitäten, wenig freie Zeit
III. unentschlossen: fängt immer wieder neue Aktivitäten an, hat viel freie Zeit, wenig Leistungsdruck
IV. ungebunden: hat wenig konkrete Freizeitaktivitäten, Entspannung ist wichtig.

Aus den Befragungen ergaben sich noch weitere Ergebnisse:
Instrumentalisierung: Freizeitgestaltung im Hinblick auf späteren Nutzen, z.B. mitmachen im Verein, um später an Wettkämpfen teilnehmen zu können.
Selbstbestimmung: Handlungsräume werden selbst angeeignet (Wohnort, Internet, …)
Fremdbestimmung: Eltern üben Druck aus, z.B.bei Hausaufgaben, Musikinstrumentenunterricht
Mobilität: eingeschränkt im ländlichen Raum, Freunde müssen fußläufig erreichbar sein.
Zeitmanagement: von Schule, Vereine, frei verfügbare Zeit
Geld: Einschränkungen bei Urlaub, Geld reicht nicht für elitäre Vereine mit teuren Einzelstunden
Lifebalance: Stressabbau: Umgang mit Langeweile, Entspannung

Aus diesen Ergebnissen der Interviews zog Isabella Puhl folgende Konsequenzen:

gebraucht werden Angebote und Strukturen für Entschleunigung und Entspannung, betrifft auch Schule am Nachmittag.

gebraucht werden Angebote, die das positive Selbstbild fördern

Jugendarbeit in Vereinen und Einrichtungen sollte gestärkt werden, bes. durch Kooperationen, wie zwischen Jugendtreff und Vereinen

gebraucht werden Angebote, die die Selbstbestimmung fördern

gebraucht werden Angebote, die das Zeitmanagement fördern

gebraucht werden Angebote für eine bessere Mobilität

Insbesondere über letzten Punkt wurde noch diskutiert. U.a. wurde überlegt, dass Vereine über einen Kleinbus verfügen können sollten, der idealerweise von den Gemeinden gestellt wird.

Im Hinblick auf ihre weitere Arbeit sagte Frau Puhl, dass sie als nächstes Forschungsprojekt das Thema Schönheitsideale plane. Ihre Masterarbeit will sie über intergenerationelle Bildung schreiben.

 

Vorstellungsrunde mit Bekanntgabe aktueller Themen und Projekte

Agenda 21:
Es findet 4-5mal im Jahr das Plenum statt, zu dem alle interessierten Bürger eingeladen sind. Die Treffen werden im Gmoabriaf angekündigt.
Im Frühjahr und Herbst gibt es eine Familienwanderung, die gemeinsam mit BUND Naturschutz und Volkshochschule veranstaltet wird.

AWO Ortsverein:
Im Bürgertreff gibt es jeden 2. und 4. Dienstag im Monat den geselligen Mittagstisch. Für 5 € wird ein 3-Gänge Menü angeboten. Vorherige Anmeldung ist erwünscht, aber auch spontane Teilnahme möglich.

Angeboten wird eine Hausaufgabenhilfe für alle Schularten. Sie kostet 3 €/Std. , die Betreuer arbeiten ehrenamtlich.

Adventgemeinde:
Veranstaltungsreihe „Entspannter leben in turbulenten Zeiten“, Mittwoch 25.10.2017 – 17.1.2018, Miesbacher Str. 18
Selbsthilfegruppe Depression und Burnout, Ansprechpartnerin: Gertraud Hermann
Aktion „Kinder helfen Kindern“: Pakete und Kleidung werden nach Bosnien in Waisenhäuser, Kinderheime und zu bedürftigen Familien geschickt.
Leere Kartons zum Befüllen gibt es auch in der Bücherei.

Babysitterdienst:
Es gibt derzeit nur unter 18jährige Babysitter. Es kommen allerdings Anfragen nach regelmäßiger Betreuung mehrmals pro Woche, was aber die Jugendlichen nicht leisten können.

Bücherei:
26.11.2017: Bücherflohmarkt von 10 bis 17 Uhr im Pfarrsaal
soziale Einrichtungen erhalten Bücherspenden am 25.11. ab 14 Uhr.

8.11.2017, 15 – 16 Uhr: Vorlesenachmittag mit Basteln
25.11.2017, 15 – 16 Uhr: Vorlesenachmittag

7.12.2017, ab 17 Uhr: Der Nikolaus kommt in die Bücherei (Nikolausdienst der Pfadfinder)

Plakate von Veranstaltungen können in der Bücherei aufgehängt werden, ebenso Flyer ausgelegt werden.

Vor kurzem wurde der Kooperationsvertrag zwischen Gemeinde und Pfarrei erneuert. Es gibt ein Büchereikuratorium aus Vertretern der Gemeinde und der Pfarrei. Leiter des Kuratoriums ist Dr. Michael Mücke. Das Kuratorium überlegt Maßnahmen mit dem Ziel, Lesefreude zu stärken,wie Kindergarten- und Schulklassenführungen, Bastelnachmittage, Vernetzung mit Nachbarschaftshilfe. Interessierte können zu den Treffen des Kuratoriums kommen.

Geplant ist Poetry Slam im nächsten Kulturherbst 2018.

Caritas Bad Aibling:
28.10.2017 – 25.11.2017: Bilderausstellung Afrika des Künstlers Marian Kretschmer in der St. Nikolauskirche Rosenheim
mit großem Rahmenprogramm „Welt Sicht – Weit Sicht“
mit Lesungen, Vorträge und unterschiedlichsten Kreativ-Workshops. Unter
https://www.caritas-nah-am-naechsten.de/Caritas-Zentrum/Rosenheim/Page032868.aspx
kann das Programm heruntergeladen werden. Darin ist u.a.

19.11.2017, 19 Uhr: Konzert mit dem „Martina Eisenreich Quintett“ im Saal des Stadtjugendrings Rosenheim

Fachstelle für pflegende Angehörige: neuer Ansprechpartner ist Alexander Bongé.

Caritasdorf Irschenberg:
Regionalbüro Mangfalltal in Kolbermoor bietet sozialpädagogische Familienhilfe an. Fr. Hirner und Fr. Lechner gehören zum Team ambulante Erziehungshilfen

Familienreferentin Ines Lannig:

3.2.2018: Baby- und Kleinkinderempfang: Die Organisation läuft ab Dezember, Kooperation mit dem Sozialen Netzwerk.

Gemeinderat Hr. Rutz:
Hr. Rutz engagiert sich für den sozialen Bereich, Bildung, Jugendarbeit und setzt sich im Gemeinderat u.a. für den Jugendtreff ein.

Hebammenpraxis:
hat großen Zulauf; es gibt Überlegungen für eine Elternsprechstunde

Jugendreferentin Barbara Birner:
Jugendtag: Ergebnis: ist ausbaufähig

Offene Jugendarbeit:
es wurde ein Film, ein Heimatkrimi gedreht, der gerne gezeigt werden kann. In den Herbstferien kommt das nächste Filmprojekt, ein Weihnachtsfilm, für das noch Jugendliche gesucht werden.
Freitag, 27.10.: Hallowe
en-Party im Jugendtreff Bruckmühl

Jugendrotkreuz:
18.11., 15 Uhr: Gruppenstunde, Ansprechpartnerin Isabella Puhl

Evangelische Kirchengemeinde Emmaus:
Minikirche für Kleinkinder (0-6 Jahre) alle zwei Monate, jeweils um 9 Uhr in der Emmauskirche.
Familiengottesdienste,
Oase-Gottesdienste mit Kindergottesdienst
Jugendtreff (10 bis 13 Jahre): Dienstags, 15-17 Uhr,
regelmäßig mit 5-8 Kindern

Katholischer Pfarrverband Feldkirchen-Höhenrain-Laus:
Infoblatt: Korrekturen werden wieder von Fr. Passauer gesammelt und eingearbeitet. Das aktualisierte Blatt wird wieder per E-Mail an die Teilnehmer des Familienforums versandt.

Im Januar beginnt Ausbildungskurs für ehrenamtliche Mitarbeiter/innen in der Seelsorge (Kontakt Harald Petersen)

Kindergarten Höhenrain:
alle Plätze belegt; Bedarf an Integrationsplätzen steigt.
13.11.2017, 17 Uhr: Martinszug
6.2.2018: Elternabend zu Mediennutzung von 3-6Jährigen

Nachbarschaftshilfe:
Die Nachbarschaftshilfe will Bürgern in Notlagen helfen, z.B. durch Fahrdienste.
Im Haus Hoheneck werden Vorlesenachmittage und Ausflüge durchgeführt.

Fr. Meixner bietet Betreuung für junge Familien bei Schwangerschaft und Geburt und 1. Lebensjahr. Neu ist ein Babytreff zur Vernetzung.

Ortsrat Feldkirchen:
will Attraktivität des Ortes verbessern. Schwerpunkt ist der Dorfplatz: am Spielplatz kann Boule und Schach gespielt werden, den Schlüssel für die Kiste mit den Spielfiguren gibt es beim Lokal Ali Baba. Weiter ist ein Fest auf dem Dorfplatz geplant. Projekt ist auch das Aufstellen von Bankerln.

Pfadfinder:
5./6.12.2017: Nikolausdienst
23.12.2017, 19 Uhr: Friedenslichtgottesdienst in St. Laurentius

Soziales Netzwerk:
Die soziale Servicestelle bietet Erstberatung in sozialen Angelegenheiten.
Seit zweieinhalb Jahren läuft das Projekt „Demenzfreundliche Kommune“, aktuell
findet statt:
7. -23.11.2107: Wanderausstellung Demenz „Was geht – was bleibt“ im Rathaus zu den Öffnungszeiten.
9.11.2107, 19 Uhr im AWO-Bürgertreff: Vortrag „Sinnerfüllt leben – mit Demenz!“ von
Volker Fenchel, Dipl. Gerontologe
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0.11.2017, 14:30 Uhr: "Vergiss-mein-nicht" Gottesdienst für Menschen mit Demenz in der Emmaus-Kirche, anschließend Kaffee/Kuchen im AWO-Seniorenzentrum
Nächster Tag der Generationen: 2019

Asylhelferkreis:
Café international: derzeit kein Bedarf mehr.
Derzeit keine neuen Asylbewerber.

Tierschutzverein Bruckmühl und Umgebung
4.11.2017, 14 Uhr: Gruppenstunde: Thema Hunde, Ansprechpartnerin Isabella Puhl

TV Feldkirchen:
neuer Wirt in der Vereinsgaststätte

 

Aktion „Eine Million Sterne“ von Caritas international am 18.11.2017 auf dem Feldkirchner Dorfplatz

17 Uhr: ökumenischer Gottesdienst in der Laurentiuskriche „Zusammen sind wir Heimat“, Vorbereitung durch Jugendliche vom Johannesheim Holzolling
anschließend:
Lichteraktion auf dem Dorfplatz
Die Kerzen wurden vom Sozialen Netzwerk besorgt. Der Erlös geht an ein Schulprojekt von Caritas international für libanesische sowie syrische und irakische Flüchtlingskinder im Libanon.
Informationen unter:
http://www.caritas-international.de/wasunsbewegt/caritasfuercaritas/einemillionsterne/

 

sonstiges; Wünsche für das nächste Treffen

Einerseits werden Referate als gewinnbringend empfunden, andererseits sollten die Treffen nicht so lange dauern, maximal 2 Stunden.
Als mögliches Thema wurde vorgeschlagen: Information über LEADER (EU-Förderung für bestimmte Projekte, es gibt eine lokale Aktionsgruppe Mangfalltal)

 

Nächstes Familienforum:
Montag, 12. März 2018 um 19 Uhr
im AWO-Bürgertreff im Kinder- und Bürgerhaus in der Miesbacherstr. 13